Am 23.05. hieß es für mich: ab nach Berlin. Gerufen wurde zur Finest Whisky Deluxe und der Auftaktveranstaltung, der Finest Whisky Night.
Der Auftakt – Die Finest Whisky Night
Bei herrlichem Wetter um 17:00 zur Großen Orangerie des Schloss Charlottenburg getrottet, und erst einmal gestaunt – was für eine schöne Location – hier lässt es sich aushalten! Sitzgelegenheiten drinnen und draußen, ein Wetter wie bestellt und eine schöne Auswahl an Drinks.
Geboten wurden für den Eintrittspreis diverse Gin-, Wodka- und Whisky-Cocktails. Ferner noch ein “Johnny Walker Deconstructed” Tasting und eine breite Palette an Diageo-Standards und auch einige Distiller’s Editions, zum Beispiel von Talisker und Caol Ila, alles inklusive. Für einen angemessenen zusätzlichen Obolus konnte man auch Spezielleres probieren, wie den Johnnie Walker Ghost & Rare Port Ellen oder den Mortlach 20yo aus der neuen Range.
Für das leibliche Wohl gab es Feines vom Grill, und einen Stand mit leckerem Eis. Talisker-Eis mit Kampotpfeffer, ein wirklich toller Nachtisch. Bei gutem Essen und guten Drinks durfte Live-Musik nicht fehlen, und auch hierfür wurde von Wiljalba gesorgt. Alles in allem ein rundum gelungener Abend, der viel zu schnell zu Ende ging, aber perfekt auf die kommende Messe vorbereitet hat. Der Abend war so gar nicht für mich eingeplant, aber die Bloggerkollegen von Whisky & Vinyl haben mit einem tollen Gewinnspiel für 5×2 Personen den Eintritt zu dieser Veranstaltung verlost und ebenso 5×2 Karten zur Messe. Und ich bin sehr froh darüber, bei der Finest Whisky Night dabei gewesen zu sein.
Der Hauptteil – Die Finest Whisky Deluxe
Am Freitag anderweitig in Berlin unterwegs, kam ich am Samstagnachmittag wieder am Schloss Charlottenburg an. Die Location immer noch wunderschön, das Wetter nicht mehr so ganz, aber wer braucht das schon, wenn man Spitzenwhisky vor der Nase hat.
Zuerst galt es, sich einen Überblick zu schaffen: Gut, im Vergleich zu anderen Messen war die Anzahl der Aussteller eher beschaulich, aber dafür die Auswahl an Whisky und anderen Spirituosen (es gab auch Rum, Armagnac und Cognac) umso größer und vor allem schwieriger. Es hat geholfen, dass das Ausschankmaß immer 1cl war. Bei Bedarf konnte man sich natürlich auch gleich 2cl einschenken lassen und um einen klaren Kopf zu bewahren gab es ausreichend gratis Wasser in Glasflaschen
Beim Whiskykanzler gab es diesmal nicht dutzende Laphroaig im Ausschank. Stattdessen gab es die meisten Sonderabfüllungen zum 30. Geburtstag von Signatory, wie den Mosstowie, den Bowmore oder den Caol Ila. Aber auch weitere Raritäten, wie den oben abgebildeten Killyloch und vor allem und am Wichtigsten: auch hier nette Gespräche.
Weiter zu Kirsch Whisky und Gordon & MacPhail: Hier gab es GlenAllachie, Mars Komagatake, und Feines von Port Askaig. Gordon & Macphail hatten Aktuelles dabei, wie den Caol Ila Hermitage Wood Finish, und vor allem ein paar Raritäten aus der eingestellten Rare Old Reihe. Ein sehr leckerer Glenury Royal war im Ausschank, auch Glen Albyn und Glenlochy. Brennereien, die man nicht unbedingt auf dem Schirm hat, aber deren Whisky zu verkosten sich für einen Blick in vergangene Tage lohnt.
A propos vergangene Tage: Aus diesen wurden auch bei Geert Bero an seinem Stand ausgiebig Whisky aus vergangenen Tagen ausgeschenkt. Alte Scapa, viele alte Abfüllungen von Gordon & MacPhail, dutzende alte Standards. Hier gab es auch erwartungsgemäß etliche Ardbeg-Abfülllungen zu verkosten.
Bei Diageo wurde man mit alten Standards, wie zum Beispiel einem sehr, sehr leckeren sherrylastigen alten Inchgower, etlichen Special Releases von aktiven als auch nicht mehr zum Konzern gehörenden Brennereien wie Rosebank und vor allem vielen Port Ellen-Abfüllungen verwöhnt.
Aus Fernost waren extra drei Herren und eine Dame vom japanischen Spirituosenhändler Shinanoya anwesend. Hier gab es japanischen Whisky als auch viele Japan-exklusive Abfüllungen wie einen großartigen 34-jährigen Teaninich. Da hat ein Dram im Glas nicht gereicht, da musste noch ein Sample mit nach Hause.
Aber auch die weiteren Stände: Von Sansibar (Eigenabfüllungen und Rum), von Spirits Shop (Eigenabfüllungen), Magnus Fagerström (Port Ellen, alte Standardabfüllungen), Finest Whisky (Karuizawa, alte Bourbon, etliche rare Abfüllungen), der SMWS (aktuell, Armagnac und aus den frühen Jahren), Catawiki, Whiskyfässer.com bis La Maison du Whisky hatten allesamt großartige Abfüllungen dabei. Eigentlich müsste ich seitenlang schreiben, um allen gerecht zu werden, aber ich kürze das mal ein wenig ab. Sicher waren einige hochpreise Abfüllungen dabei, 30€, 50€ oder gar 80€ pro 1cl waren keine Seltenheit. Das waren dann aber auch Flaschen, die kaum oder gar nicht mehr geöffnet werden und nur zu horrenden Preisen (die den umgerechneten 1cl-Preis auch locker übersteigen!) auf dem Sekundärmarkt zu haben sind. Aber auch für einen schmalen Taler konnte man etliche interessante und tolle Abfüllungen probieren. Es ging bei 2€ für 1cl los, wofür man zum Beispiel einen Akashi aus dem Tequila-Fass aus Japan bekommen konnte.
Zuletzt – ein Fazit
Würde ich die Messe wieder besuchen? Ein ganz klares “Ja”!
Sitzgelegenheiten, Zeit und Platz für Fachsimpeleien, alte und neue Abfüllungen in allen Preisklassen. Es gab auch während der Messe das superleckere Eis und man konnte sich auch mit Essen versorgen, das Catering ließ keine Wünsche offen. Einen kompletten Tag sollte man schon einrechnen, um die Messe in vollsten Zügen genießen zu können. Ich hoffe, dass es auch in 2020 eine Finest Whisky Deluxe geben wird, und ich es zeitlich einrichten kann und spreche eine klare Empfehlung für diese Messe aus.