Heute möchte ich mich erst mal kurz bei euch vorstellen. Mein Name ist Frank Lienerth, komme ursprünglich aus Nürnberg. Wohne seit ca. 20 Jahren im schönen Kahlgrund bei Aschaffenburg.
Es fing alles mit Kochen und der Leidenschaft gute Produkte zu verarbeiten an. Anscheinend liegt dies in den Ursprüngen meiner Großeltern, die ein Lokal besaßen. Ich kam definitiv nicht zum Wein, sondern er kam zu mir. Eine neue Perspektive als Weinfachberater gab mir die Möglichkeit, Einblicke in Weingüter sowie größere Genossenschaftsbetriebe zu gewähren.
Eine Zeit mit vielen Weinverkostungen, nur mit wenigen Teilnehmern und das genaue Gegenteil, mit großen Events mit bis zu über 2000 Gästen prägen mich bis heute. Das Wissen liegt gut verankert und muss nur ab und zu aus der richtigen Weinkiste gezogen werden.
Auch ich lerne jeden Tag neu dazu. Der Genuss, die Vielfalt und der Spaß am Wein lassen mich seit langem nicht mehr los.
Seit die jungen Wilden, oder auch unkonventionellen Winzer auf der ganzen Welt die elterlichen Betriebe übernommen haben und diese Ihre Weine neu erfinden, die alten Traditionen trotzdem aufrechterhalten, gibt es noch mehr spannende Weine zu entdecken.
Gerne gehe ich mit euch auf Reisen, durch die Weinkultur, die schier unendlich ist.
Berichten werde ich von meinen Eindrücken und meinem Geschmacksempfinden der jeweilig verkosteten Weine, ohne äußerliche Einflüsse.
Ich wünsche euch viel Spaß und hoffe, dass ich den einen oder anderen zu einem guten Glas Wein überreden kann.
Mein erster Blogbeitrag betrifft einen Wein aus der spanischen Region Kastilien – La Mancha im Herzen von Spanien.
El Vinculo Crianza
Der El Vinculo Crianza, von der Bodega Alejandro Fernández, gekeltert aus der spanischen Tempranillo Traube.
Übrigens, Crianza bezeichnet man Weine, die mindestens 2 Jahre in der Bodega und davon mindestens 1 Jahr im Eichenfass gelagert sind. Längere Reifung ist natürlich gestattet. Dieser liegt knapp 18 Monate im amerikanischen Eichenfass.
Man sollte diesen Wein mindesten 2, sogar eher 3 Stunden vor dem Trinken öffnen. Das Potenzial und die Kraft, die er entwickelt, kann man gerne jede Stunde mit einem kleinen Verkostungsschluck überprüfen.
Der Geruch zeugt bereits von einem alkoholreichen Wein, immerhin (14 Vol. %), mit ausgeprägten dunklen Beeren, vermischt mit Schwarzkirschen.
Hat man ihn erst mal im Glas und schwenkt ihn ein wenig, bilden sich die typischen Kirchenfenster am Rand. Er leuchtet in einer dunkelroten Kirschfarbe mit leichten Rubin Reflexen.
Da ich mich noch als Liebhaber von Barrique Weinen outen muss, kommt er mir sehr gelegen. Er ist am Gaumen saftig und bietet eine breite Fläche an dunklen Früchten. Durch das Fass bilden sich auch leichte Vanille Nuancen. Er wirkt durch seine gute Säurestruktur auch knackig und frisch.
Ein gelungener Einstieg in die Welt des Crianza.
Eine Verzehrempfehlung sei mir noch erlaubt. Den doch schon schwereren Wein unbedingt zu etwas kräftigen, wie z.B. Rinderschmorbraten oder Rindersteaks probieren. Solo getrunken fand ich ihn ebenfalls eine Wucht.