Kennen gelernt habe ich das Castillo de Perelada durch einen beruflichen Weg, der mich in die Nähe von Barcelona und Girona brachte. Spaniens Norden (Katalonien) ist sowieso bekannt durch seine Kulinarische Küche und etliche daraus hervorgehende Sterneköche. Hintergrund war die Begehung der bedeutenden Cava Produktion des Castillos Perelada in dieser Region.
Diesen Wein gibt es in 3 Finques und 5 Finques. Bedeutung wird hervorgerufen über 3 Weingüter und 5 Weingüter der Region.
Vorstellen möchte den 3 Finques!
Bereits das Zusammenspiel der drei Weingüter, deren Reben allesamt auf verschiedenen Böden wachsen, lässt einen spannenden Wein erahnen. Von sandigen bis leicht sandigen und Schiefer haltigen Böden ist natürliche Komplexität im Wein bereits zu erwarten. Dieser Wein begleitet mich jetzt schon etliche Jahre und natürlich gab es auch bereits Jahrgänge, die mir nicht so schmeichelten. Das wiederum bedeutet für mich, dass es eben ein Naturprodukt ist und hier keine Massenproduktion zugrunde liegt.
Wenn man ihn ins Glas einschenkt, strahlt er durch sein tiefdunkles Kirschrot bereits eine feurige Wärme aus. Was dann als Aroma aus dem Glas strömt, sind süße dunkle Beeren, die sich mit der herberen schwarzen Johannisbeere vereinen. Die dunkle Kirschfarbe erklimmt sich auch beim Aroma einen respektablen Unterton von schwarzen reifen Kirschen.
Am Gaumen überzeugt er mich mit einer enormen Dichte und Komplexität. Die 5 verschiedenen Trauben, die zur Reifung des Weines verlesen sind, sind genauestens aufeinander abgestimmt. Grenache ist der Hauptanteil, gefolgt von Merlot, Carinena, einen kleinen Anteil von Cabernet Sauvignon und Tempranillo.
12 Monate reift dieser Wein nach seiner kontrollierten Gärung. In Bordeaux Barriquefässern, die aus 70 % amerikanischer Eiche und 30 % französischer Allier Eiche bestehen. Wichtige Analysewerte:
- Alkoholgehalt: 14 Vol. %
- Säuregehalt: 4,2 g/l
- Restzuckergehalt: 1,6 g/l
Auffällig, aber nicht ungewöhnlich ist eine pfeffrige Nuance, die mit feiner Vanille und den dunklen Beerenaromen den Gaumen regelrecht verdichten. Die reifen Tannine fügen sich hervorragend mit der seichten Note des Barriquefasses im Finish ein.
Klar, ich kenne ihn schon sehr lange, aber trotzdem eine klare Probierempfehlung mit Garantie, dass man sich auch mal den 5 Finques annimmt. Diesen werde ich bei Gelegenheit für euch verkosten und vorstellen.
Wie immer eine Frage des Geschmacks
Euer Frank Lienerth