Was kommt heute ins Glas?
Malts of Scotland ist ein unabhängiger Abfüller aus Deutschland, genauer gesagt aus Paderborn. Regelmäßig kommen tolle Abfüllungen aus diesem Hause auf den Markt, die die gesamte Bandbreite der Whisky- und Whiskeylandschaft abdecken. Heute geht die Reise jedoch in die Speyside zu Tamdhu. Dort haben die Paderborner ein gerade einmal vier Jahre altes Sherry Hogshead ausgewählt, das sie in Fassstärke mit kräftigen 58,3% abgefüllt haben. Preislich bewegt sich die Flasche bei knapp EUR 50,-, für meine Miniatur mit 5cl musste ich rund EUR 9,- auf den Tisch legen.
Wie nimmt die Nase den Whisky wahr?
Das dominierende Element ist ganz klar Liebstöckel, das auch als Maggikraut bekannt ist. Dahinter verbergen sich aber auch noch Rosinen, weitere rote Trockenfrüchte, etwas Nelke und reife Pflaumen. Die Jugend des Whiskys macht sich durch eine leichte alkoholische Note bemerkbar, wenn die Nase etwas zu tief im Glas verschwindet. Mit einem guten Schuss Wasser wirkt der Whisky noch jünger, denn nun erinnert er schon fast an New Make.
Welche Aromen kann man schmecken?
Der Whisky ist deutlich würziger als vermutet, dabei kommt aber auch die Süße von Rosinen, Karamell und roten Trockenfrüchten nicht zu kurz. Es schwingt immer ein leichtes Pfefferaroma mit, das sich auch mit alkoholischen Noten mischt. Mit Wasser kommen die Schärfe und der Alkohol noch stärker zum Vorschein.
Was bleibt vom Whisky?
Im mittellangen Abgang kommt zunächst eine ausgeprägte Pfefferschärfe zum Vorschein, die sich dann mit dunklem Karamell und einer getreidigen Note mischt. Wasser verlängert zwar den Abgang, macht ihn aber auch deutlich schärfer.
Welches Fazit kann man ziehen?
Dieser Tamdhu ist ein angenehmer, aber auch sehr junger Whisky. Ich persönlich mag das ausgeprägte Maggi-Aroma, das Sherryfässer oftmals liefern, sehr gerne. Auch die fruchtigen Aromen gefallen mir. Der Alkohol ist aber noch nicht so gut eingebunden, wie er es wahrscheinlich nach einigen weiteren Jahren im Fass wäre. Das macht sich vor allem dann bemerkbar, wenn man dem Whisky etwas Wasser hinzugibt. Die alkoholische Schärfe zieht sich dann von der Nase bis in den Abgang durch. Ohne Wasserzugabe bekommt man aber einen schönen Whisky, der sein Geld durchaus wert ist.