Was kommt heute ins Glas?
Blackadder ist ein unabhängiger Abfüller, der in seiner Raw Cask Reihe sehr viel Fruchtfleisch in der Flasche lässt, denn der Whisky wird nicht gefiltert. Stattdessen kommen die Tropfen genauso in die Flasche, wie sie aus dem Fass kommen, so dass auch immer einige Sedimente aus dem Fass mit in der Flasche landen. In diesem Fall handelt es sich um einen elf Jahre alten Aultmore, der im vergangenen Jahr abgefüllt wurde. Das Hogshead hat schließlich 297 Flaschen hergegeben, die in fassstarken 57,6% abgefüllt wurden. Wer noch eine Flasche ergattern möchte, ist mit etwas über EUR 70,- dabei.
Wie nimmt die Nase den Whisky wahr?
In der Nase ist der Alkohol zunächst recht stark wahrnehmbar, so dass ich dem Whisky noch etwas Ruhe im Glas gönne. Nach einiger Zeit kommt eine starke Getreidenote zum Vorschein, die von einer ganz leichten Süße in Form von Apfel und Pfirsich begleitet werden. Insgesamt hatte ich mir jedoch ein paar mehr Aromen versprochen.
Welche Aromen kann man schmecken?
Am Gaumen wird es dann deutlich interessanter, denn hier kommt zunächst Karamell in Kombination mit Dosenpfirsich zum Vorschein. Danach kann man noch sehr viel Vanille, eine angenehme Würze und eine starke Eichennote erkennen. Mit der Zeit tendiert der Whisky fast schon in die blumige Richtung, entwickelt dabei aber auch Zitrus- und Pfefferaromen.
Was bleibt vom Whisky?
Zitrus und Pfeffer bleiben bei diesem Aultmore am längsten hängen. Der Abgang ist insgesamt relativ lang und tendiert zunächst in die leicht scharfe Richtung. Am Ende mach sich noch einmal die Eiche bemerkbar.
Welches Fazit kann man ziehen?
Ich bin unsicher, was ich von diesem Aultmore halten soll. In der Nase wirkt er mir fast ein wenig zu eindimensional, geschmacklich wird er dann etwas stärker. Ich habe auch mit etwas Wasser gearbeitet, allerdings verändert sich die Nase dadurch gar nicht. Am Gaumen kommt seine pfeffrige Schärfe stärker zum Vorschein. Ich mag diesen Whisky, aber ich glaube nicht, dass er mir den aufgerufenen Preis wert wäre.