Wie alles begann
Ich hatte kürzlich das Glück mit meinem Kumpel und Geschäftspartner in die Brennerei The Lübbehusen eingeladen worden zu sein, vom Chef persönlich. Hintergrund ist, dass ich in seinem Cafe, welches auch Events veranstaltet, Tastings gebe und dort auch The Lübbehusen verkauft wird. Die Rede ist von der Bohnenbar in Wittmund. Es lag nah, dass sich die ersten Tastings mit dem Thema Lübbehusen beschäftigten sollten. Deshalb sind wir der Einladung nachgekommen und sind nach Emstek in Cloppenburg in der Nähe von Oldenburg.
Vorab eine kleine Anekdote
Wie der Zufall es wollte, hatte ich auch in der Bohnenbar mein erstes Aufeinandertreffen mit The Lübbehusen. Die Bohnenbar feierte Eröffnung und hatte dort einen Stand mit The Lübbehusen, wo man die ersten Whiskys der Brennerei probieren durfte. Wir waren eigentlich zum Essen verabredet mit meinen Eltern und wollten vorab nur einen Kaffee trinken. Den Kaffee gab es auch, aber erst nach dem ich vor 12 Uhr vier Whiskys probiert habe und zwei Flachen gekauft habe. Für mich gab es den Vintage und für meine Frau den Honigwhisky Likör, in der Hoffnung sie für Whisky zu begeistern. Spoiler: Hat nicht geklappt.
Da waren wir nun
Meine Vorfreude war riesig und schon das große Holzschild in der Einfahrt hat noch mehr Begeisterung in mir ausgelöst. Als Norddeutscher, finde ich es eine sehr coole Sache, dass wir in der Nähe eine Whiskybrennerei haben.
Als wir die Brennerei betreten haben, wurden wir gleich von Jens Lübbehusen (dem Betreiber) und Marko in Empfang genommen. Wir bekamen eine super Führung, von der ich im Detail nicht berichten werde, für diejenigen, die sich das selber anhören möchten. Stattdessen erzähle ich nur von meinen persönlichen zwei Highlights und lasse ein paar Bilder sprechen.
Was nicht unerwähnt bleiben sollte, Jens und Marko schmeißen den Laden komplett zu zweit. Sie brennen den Whisky, füllen ihn ab, machen das Marketing, erstellten das Logo selber, etikettieren die Flaschen, machen die Messen- und Werbestände und Führungen. Dafür absoluten Respekt.
Das Fasslager
Wir durften Fasslager Nummer Zwei besichtigen. Da die beiden ein absolut tolles Produkt haben, kamen die mit der Produktion und Lagerung bei der Nachfrage kaum hinterher. Deshalb mussten sie ein zweites Fasslager aus dem Boden stampfen oder wie in ihrem Fall in den Boden, denn dieses ist unterirdisch. Jens öffnete uns die Tür und sofort war er da, der Angels Share in der Nase. Was für ein geiler Geruch, was für eine geile Atmosphäre. Dann setzte Jens noch einen drauf und lies mich die Nase in ein PX Fass reinhalten, was kürzlich erst geleert wurde. Was für ein Aroma, herrlich.
Es gibt bei The Lübbehusen ein Peated Malt der nicht nur rauchige Gerste hat, sondern auch in Fässern lag in denen vorher rauchiger Whisky drin war. Angeblich Islay Fässer, darf aber nicht genannt werden. Sehen kann man die dort aber. Achtet mal drauf, ich verrate hier nix. Ätsch.
Die Verkostung
Ich durfte erst zum warm werden die Liköre probieren. Denn neben Whiky gibt es dort auch leckere Liköre und Gin.
Danach haben wir die Palette Whisky einmal durch probiert. Was soll ich sagen, trotz der „nur“ drei Jahre ist der Lübbehusen Sherry und Peated beide in Fassstärke eine Waffe. Der Peated in Fasssärke war mir komplett neu. Ist auch seit längerem ausverkauft. Sobald er wieder da ist besorge ich mir eine Flasche. In der Nase ist der Rauch noch verhalten und zeigt auch nicht seinen Einfluss aus Islay, aber auf der Zunge schlägt er zu. Toller starker Rauch und man schmeckt sofort aus welcher Brennerei die Fässer stammen.
Lübbehusen hat jetzt schon tolle Malts, wenn noch ein gewisses Alter hinzu kommt, können die richtig hammer werden. Freue mich auf die zukünftigen Abfüllungen.
Übrigens durfte ich noch einiges weiteres quer verkosten was die dort an Whiskys anderer Brennereien stehen haben.
An dieser Stelle, vielen Dank an Jens und Marko.
Das Lübbehusen Tasting
Nachdem Besuch stand unser Thema fest. Lübbehusen vs. Schottland. Drei Lübbhusen stellten sich jeweils dem direkten Vergleich mit ähnlichen Schotten mit jeweils 12 Jahren auf dem Buckel. Der Unpeated trat gegen einen Glenlivet First Fill an. Der Sherry gegen einen Glendronach und der Peated gegen den Highland Park. Nach zwei Tastings stand fest, The Lübbehusen muss sich nicht verstecken.
Euer Neandertaler