Fakten zum Ballechin 11 Jahre
- Name: Ballechin Vintage 2007
- Abfüllung: The Un-Chillfiltered Collection – Cask Strength
- Destille: Edradour
- Abfüller: Signatory Vintage
- Charakter: Single Cask
- Region: Highlands
- Destilliert: 04.05.2007
- Abgefüllt: 25.01.2019
- Alter: 11 Jahre
- Alkoholgehalt: 58,4% Vol
- Fassnummer: 205
- Fassart: 1st fill Madeira Hogshead
- Flaschenzahl: 320
- Flaschennummer: -/-
- Inhalt: 0,7l
- Farbstoff: Nein
- Kühlgefiltert: Nein
Allgemeines:
Ballechin, selten auch als Ballechan bezeichnet, war eine Whiskybrennerei nahe Ballinluig, Perth and Kinross, Schottland. Sie gehörte zusammen mit Auchnagie und Grandtully zu einer Gruppe bäuerlicher Brennereien in der Gegend, von denen heute Edradour als einzige noch aktiv ist. Die Brennerei wurde 1810 von einer Gruppe von Landwirten gegründet. Im Juli 2014 reichte Signatory Vintage beim Perth & Kinross Council Planungsunterlagen zum Neubau einer Erweiterung auf dem Gelände der bereits in Besitz befindlichen Edradour Distillery in Pitlochry ein. Besitzer Andrew Symington erwarb die alten Steine und Dachziegel der Ballechin-Brennerei um diese im Neubau Edradour II zu verwenden.
Farbe:
Diese Version eines Ballechin wirbt für sich mit einem schönen dunklen Bernstein. Kommt Licht hinzu, wird das mit grellscheinenden Goldreflexen beantwortet.
Nase:
An die Leserschaft gleich ein Tipp vorweg. Geht am Anfang mit der Nase nicht zu dicht an das Glas heran, lasst sie gute 2cm davor verharren. Der Whiskygenießer wird da schon mit einem tollen Aroma belohnt. Dies besteht in erster Linie aus einem mehr als dezentem Rauch und dem Madeirawein, in dessen Fass dieser Whisky liegen durfte. Der Likörwein ist verantwortlich dafür, dass der Rauch wirklich sehr verhalten an die Nase transportiert wird. Den Rauch ist von seiner Art leicht aschig. Der Madeira kommt meist mit seiner süßen Eigenart daher, nur ab und zu entweicht eine säuerliche Note, die sehr an reinen Wein erinnert. Der süßen Eigenart können folgende Noten zugeschrieben werden. Dunkle Schokolade, von der Sorte mit weit über 90% Kakaoanteil, hinterhereilend reines Marzipan. Weiterhin ein Püree aus dunkelsten Beerenfrüchten und Wachholderbeeren. Die Wachholderbeeren sorgen für einen würzigen Einschlag. Hin und wieder gibt es Nougatschokolade, geröstetes Brot und florale Untertöne. In der Regel beeinträchtigt das hohe Alkoholvolumen das Verriechen nicht, aber es kommt auch vor, dass es eine leichte Schärfe die Nasenwände erreicht.
Geschmack:
Es kann nicht behauptet werden, dass der Ballechin scharf im Antritt ist, eher sehr würzig. Mit viel schwarzem Pfeffer und eine Messerspitze Chilli. Dies bleibt lange an der Spitze der Zunge haften. Im Mund wird einem eher bewusst, dass Ballechin die rauchige Schiene von Edradour ist. In angenehmer Form wird der Torf wahrgenommen. Trockensüßer Geschmack kommt daher. Getrocknete Pflaumen und dunkle Stachelbeeren, gepaart mit den Eigenarten eines barriquelastigen Rotweines. Der Speichelfluss wird durch Gerbstoffe dermaßen eingebremst, dass eigentlich nur noch Malzsüße, Eiche, aber auch so etwas wie trockener Rotwein zu schmecken ist.
Abgang:
Der Abgang grenzt an wahnsinnig lang. Die im Geschmack zuletzt genannten drei Noten, wollen den Whiskygenießer noch lange beschäftigen.
Schlusswort:
Von den bisher verkosteten Ballechins, hat mich nur ein Originaler gefesselt, der war 12 Jahre alt und reifte in einem Super Tuscan Cask. Alle anderen wollten sich nicht mit mir anfreunden. Wenn ich die Möglichkeit bekomme, an einem bekannten großen Facebooktreffen in Oberhausen teilnehmen zu dürfen, dann wird im dortigen NH übernachtet. Zur Pflicht gehört es, in ein ebenfalls bekanntes Whiskyfachgeschäft in der Nohlstrasse zu gehen. Ich hatte mir vorgenommen, dass ich nicht ohne einen Whiskykauf heimfahren werde. Ich habe mich an Frank Marquardt gewandt, um mich beraten zu lassen. Nach einer Trinkprobe dieses empfohlenen Ballechins war ein Weitersuchen unnötig. Dieser sollte es werden! Ein Whisky mit Madeirahintergrund hatte ich bis dato noch keinen. Der macht wirklich Spaß. Signatory hat den Ballechin nicht erschlagen, aber er hat ein wenig das unterdrückt, was mir bei den meisten originalen Abfüllungen nicht gepasst hat, der dem Ballechin anhaftende Rauchcharakter. Der wollte nicht an mich, obwohl ich sehr gern Rauch mag. Was fällt mir zum Schluss zu diesem Whisky ein? Der ist für mich einfach der Hammer!