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Fakten:

  • Name: Ballykilcavan Edition 1.1
  • Abfüllung: Single Farm Origin
  • Destille: Waterford Distillery
  • Abfüller: Waterford Distillery
  • Charakter: Single Malt
  • Region: Ireland
  • Destilliert: Kalenderwoche 8 in 2016
  • Abgefüllt: 2020
  • Alter: 3 Jahre, 11 Monate, 18 Tage
  • Alkoholgehalt: 50% Vol.
  • Fassnummer: -/-
  • Fassart: American Oak, French Oak & Vin Doux Naturel
  • Flaschenzahl: 8640
  • Flaschennummer: -/-
  • Inhalt: 0,7l
  • Farbstoff: Nein
  • Kühlgefiltert: Nein

Allgemeines:

Hinter der Waterford Distillery steckt kein geringerer als Mark Reynier, Ex-Mitbesitzer von Bruichladdich und Murray McDavid.  Am 28. November 2014 verkündete er auf Twitter „Today i bought a new distillery – it’s good to be back“. Die Philiosophie welche seine Destille vertreten soll, ist die des Terroir. Dies dürfte vielen Weinkennern ein Begriff sein. Es gibt viele Definitionen, was unter Terroir zu verstehen ist. Nach der französischen Definition, beinhaltet es die Faktoren Klima (Temperatur und Niederschlag), Sonnenenergie und –einstrahlung, Bodenrelief (Geländeform), Geologie (chemische und physikalische Zusammensetzung des Bodens) und Hydrologie (Bodenfeuchtigkeit). Als Zulieferer setzt Mark Reynier sodann auch auf regionale Farmen, 72 an der Zahl, welche auf 19 verschiedene Bodentypen angebaut wird. Für diese Edition 1.1 kam die Gerste von der Ballykilcavan Farm, deren Besitzer David Walsh-Kemmis ist. Sie liegt unweit von Stradbally, Co. Laois und von der Ballykilcavan Brewery.

Farbe:

Die Farbe des Ballykilcavan Edition 1.1 ist unspektakulär, die ich mit klassischem Strohgelb angeben würde.

Nase:

Etwas stürmisch kommt mir ein leichtes Weinaroma entgegen, mit der Eigenart süß zu sein. Im Anschluss habe ich etliche Früchte vor der Nase, angefangen bei weißen Trauben, weiterhin Stachelbeeren und noch ein paar Heidelbeeren. Zwei oder drei Schnitzen Mandarine haben sich auch noch eingeschlichen. Eine Gerste kann ich erkennen, die jedoch sehr dezent daherkommt. Sehr oft mache ich Röstaromen aus. Das könnten geröstete Nüsse sein. Einige Male habe ich in der Nase den Duft von Küchenkräuterblättern, wie Lorbeere, gemeint zu riechen. Würde ich das Alkoholvolumen nicht auf der Flasche ablesen, nie und nimmer würde ich auf 50% Vol. tippen, so weich ist das Aromabukett. Letztlich kann ich noch einmal festhalten, das Aromabukett ist dreigeteilt. Süßwein bildet das eine Drittel, Frucht das Zweite und Röstnoten das dritte Drittel.

Geschmack:

Mit leichter Pfefferwürze tritt dieser Waterford im Mund an. Untypisch für die Höhe des Alkoholvolumens. Nach der Würze gibt es etwas ganz Besonderes. Zuerst explodiert meiner Ansicht nach eine kleine Zimtgranate. Dann kommt wieder der Süßwein auf, der sich mit einer eher trockenen Süße anmeldet. Angereiht kommt sehr angenehmes und süßes Eichenholz, mitreisend eine zarte Vanille. Weiterhin gibt es Obst, wo ich helle Kirschen und ein paar Dörrpflaumen hervorheben darf. Je länger man diesen irischen Single Malt im Mund hat, desto mehr machen sich die Tannine der Eichenfässer breit, die den Speichelfluss unterdrücken und den Mund austrocknen lassen.

Abgang:

Die Kirschen und die Lorbeeren sind es, die dem Ballykilcavan zu einem mittellangen Abgang verhelfen, letztes Auflodern verursacht das Eichenholz.

Schlusswort:

Im Vorfeld hatte ich mir erhofft, endlich wieder einen irischen Whisky im Haus zu haben. Doch ich finde, er tendiert mehr zu einem schottischen Single Malts, denn zu einem Irischen. Das ist meine Feststellung, aber und mit angehobenem Zeigefinger, sie ist keine Negative. Der nächste Wesenszug des Ballykilcavan, der Alkohol ist sehr gut eingebunden. Hier kassiert er auch Pluspunkte. Für was er sehr viele Pluspunkte bekommt, dass die Waterford Distillery einen Whisky auf die Genießerschaft losgelassen hat, der seine 3 Jahre sehr gut zu verheimlichen versteht. Gefühlt hat er noch zwei weitere Jahre auf dem Buckel. Also, alles in allem habe ich es nicht bereut, mir diese Abfüllung zugelegt zu haben, eine tolle Bereicherung meines heimischen Bestandes

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