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Fakten:

  • Name: Jura 10y
  • Abfüllung: Sun of Sodor
  • Destille: Jura
  • Abfüller: Heathen Spirits
  • Charakter: Single Malt
  • Region: Isle of Jura
  • Destilliert: -/-
  • Abgefüllt: 01.03.2021
  • Alter: 10 Jahre
  • Alkoholgehalt: 54,6% Vol.
  • Fassnummer: -/-
  • Fassart: Bourbon Hogshead & French Barrique (red wine)
  • Flaschenzahl: 80
  • Flaschennummer: -/-
  • Inhalt: 0,35l
  • Farbstoff: Nein
  • Kühlgefiltert: Nein

Allgemein:

Heathen Spirits ist, wie in den Fakten zu lesen, der Name eines unabhängigen Abfüllers. Die Person dahinter, Scott Gordon, ist aber schon länger in Sachen Whisky aktiv. Das Label lässt erkennen, worauf Scotts Interessen liegen. Zum einen das Whiskyfass, dann das Skelett mit dem Schwert, was wohl sein Faible für die alten Nordmänner zeigt und natürlich die schottische Flagge. Natürlich ist es heutzutage leicht über das Netz, über Onlineshops, oder auch per Mail Whisky zu bestellen. Wann immer sich mir die Gelegenheit bietet versuche ich das aber im direkten Kontakt zu machen. Ein Face-to-Face-Geschäft ist mir immer noch lieber, als eines in der anonymen Internetwelt. Die passende Gelegenheit ergab sich auf der letztjährigen Whisky Spring in Schwetzingen, während einer kleinen Pause hinter einem Stand, nutzte ich die Zeit meine Runde über die Messe zu machen und so kam der persönliche Kontakt und der Kauf des Sun of Sodor zustande.

Optik:

Bei der Farbbeschreibung gehe ich dieses eine Mal einen anderen Weg. Der Jura im Sample oder auch eingeschenkt im Glas, haben unterschiedlich Töne und ebenfalls unterschiedliche Wirkungen. Der Whisky im Glas, hat meiner Ansicht nach eher einen Goldton, passend zur Bourbonfasslagerung. Weitere Ausführungen sind nicht mehr nötig. Im Falle der Originalflasche habe nicht nur eine andere Farbe, sondern ich erkenne auch eine besondere Wirkung. Unbestritten, jeder Whisky ist in aller Regel in der Flasche dunkler, als im Glas. Über physikalische Hintergründe lasse ich mich an der Stelle jedoch nicht aus. Auf jeden Fall ist er etwas dunkler und die Farbe aus der Flasche mehr einem hellen Bernstein gleicht. Zusätzlich habe ich den Eindruck, dass sich bei der größeren Menge an Whisky das Rotweinfass in Form eines rötlichen oder rötlichbraunen Einschlags zeigt. Das ist mir sogar stärker aufgefallen, nachdem ich mir die Flasche in die Hand gelegt habe und mir durch den Jura hindurch, die Handinnenfläche wie Rot angestrahlt erschien. Während des Verkostens kam mir doch noch butterzarte Vanille entgegen.

Aroma:

Whisky von Jura sind teilweise unpeated oder peated. Ist er peated, so ist meine Erfahrung, dann mit wenig Phenolgehalt. In aller Regel habe ich keinen Rauch gerochen. Allerdings habe ich schon Gerste von Jura Zuhause gehabt, wo sehr wohl der Rauch zu riechen gewesen ist und zudem ein nicht Unangenehmer. Gleich als Anmerkung, für mich das ist kein Punkt zur Beanstandung. Jetzt aber zu den Aromen. Auch beim Son of Sodor erkennt meine Nase keinen Rauch. Was ich im ersten Moment aber riechen konnte, war ein wenig Menthol. Im Anschluss entwickelte sich ein sehr dezenter Hauch von Eiche und Rotwein. Weiterhin kommen Röstnoten aus dem Glas, die einer gut durchgebackenen Brotkruste entspricht. Eine Malznote entwickelt sich hin und wieder. Manchmal dürfen sich auch dunkle Früchte zu erkennen geben. Wenn ich nicht wüsste, dass auf dem Label 54,6% stehen würde, ich täte es nicht wollen. Der Alkohol ist so eingebunden, dass kein Genießer es glauben möchte, vor sich einen Whisky in Fassstärke größer 50% vor sich zu haben. Zum Ende des Nosing möchte erwähnen, die Eiche und der Rotwein erscheinen mir immer öfters, teilweise in Begleitung von Trauben, und ich habe tatsächlich den Eindruck, ich rieche den französischen Ursprung heraus.

Geschmack:

Zuerst ein Wort zum Antritt des Sun of Sodor, dieser beginnt mit einer sehr angenehmen Würze, die zunächst abklingt, aber dann später mit einer Stufe stärker zurückkommt. Keine Schärfe kommt mit hinzu und belästigt dadurch den Mundraum. Dieser Jura hat noch etwas von Sturm und Drang, aber nur an dieser Stelle kann er ein kleines Muskelspiel nicht unterdrücken. Später wird er ein ganz Lieber und lässt das Alkoholvolumen im Hintergrund. Kommen wir noch einmal zu der Sache mit der Mälzung der Gerste mit Torf bei Jura Whiskys. Nicht ein Hauch von Torf oder Rauch macht sich auf Zunge breit. Ich bleibe dabei, dieser Fakt bietet kein Anlass zur Beanstandung und im Fazit komme ich ein letztes Mal darauf zurück. Gehen wir dazu über, die verscheiden Geschmäcker zu benennen. Ich kann das Bourbonfass sofort identifizieren. Im Anschluss ersetzen dunkelrote Früchte den Bourbonhintergrund. Süßlicher Malzgeschmack folgt direkt hinterher. Zwischenzeitlich bekam der Jura einen cremigen bis öligen Charakter, der dann durch Gerbstoffe im Whisky zur Seite geschoben und es dadurch im Mund trocken wurde.

Abgang:

Ab dem Zeitpunkt, wo es im Mund trocken wurde, ging es nahtlos in einen langen Abgang über, geprägt von Eiche und wieder den dunklen Früchten.

Schlusswort:

Ich bin bei der Jura Distillery eingestiegen als noch die Namen Elixier, Turas-Mara, Diurach’s Own, Superstition und Prohecy geläufig waren. Prophecy (NAS) und der 16 Jahre alte Diurach’s Own hatte ich Zuhause und von beiden hat mir die NAS-Abfüllung Prophecy am besten gefallen. Die 16 Jahre alte Abfüllung hat mir überhaupt nicht gefallen. Der Superstition soll auch ganz gut gewesen sein, der Elixier war wohl überhaupt nicht beliebt, schlussendlich verschwand Jura wieder von meinem Radar. Bis vor ein paar Jahren, wo ich bei einem zweiten Treffen im hessischen Knüllwald den One for the Road, mit einem Alter von 22 Jahren, im Glas hatte. Für mich ein Hammerwhisky, der aber auch einen Hammerpreis hatte. Der Lerneffekt daraus? Nicht immer soll eine Destille gleich aufgegeben werden. Wie weiter oben erwähnt, hatte ich im letzten Jahr endlich einmal die Gelegenheit auf Scott Gordon zu treffen. Zufälligerweise war zeitgleich ein Freund der Whisky Freunde Pfalz am Stand und hatte eben diesen Jura im Glas und mir diesen sogleich empfohlen. Beide sind wir Freunde französischen Rotweins. Ich habe daher nicht lange gefackelt und mir den Sun of Sodor blind zugelegt. Da Scott auch 5cl-Samples angeboten hatte, erfragte ich mir die kleine Ausgabe dieser Abfüllung. Ich persönlich muss sagen, der Blindkauf war ein Glücksgriff. Ein Dram dieses Jura bzw. Sun of Sodor verbreitet beim Nosen so viel gute Laune und im Mund so viel Spaß, dass es schon Schade ist, dass die Flasche nur 0,35l Volumen hat. Vorzugsweise werde ich den pur genießen, aber mit Wassertropfen darf gespielt werden. Meine Bewertung lautet denn auch, beide Fäuste nach oben, Sieg auf ganzer Linie! Mit dem Sun of Sodor hat Scott ein glückliches Händchen bewiesen.

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