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Fakten:

  • Name: Glen Moray 2007
  • Abfüllung: Hand Filled (My 1st visit)
  • Destille: Glen Moray
  • Abfüller: Ich selbst
  • Charakter: Single Cask
  • Region: Speyside
  • Destilliert: 2007
  • Abgefüllt: 11.05.2018
  • Alter: 11 Jahre
  • Alkoholgehalt: 56,3% Vol.
  • Fassnummer: 99521
  • Fassart: Sherry Cask Finish
  • Flaschenzahl: -/-
  • Flaschennummer: 271
  • Inhalt: 0,7l
  • Farbstoff: Nein
  • Kühlgefiltert: Nein

Allgemeines:

Die Glen Moray Distillery liegt nahe der Stadt Elgin, Moray, und wurde 1897 durch Glen Moray Glenlivet Distillery Co. Ltd. erbaut. Glen Moray wurde im September 2008 an La Martiniquaise verkauft und wird gemeinsam mit der Starlaw-Brennerei von Martiniquaises Tochterunternehmen Glen Turner Distillery Ltd. verwaltet. Im Laufe des Jahres 2014 wurde die Brennerei um zwei Brennblasen erweitert, 2015 wurden weitere zehn Brennblasen installiert. Ein neues Besucherzentrum wurde am 6. Juli 2004 feierlich eröffnet. Im Jahr 2016 wurden 4 Produktlinien entwickelt:

Elgin Classic: mit Classic Single Malt (etwa 7 Jahre gereift in Burbon-Fässern), Classic Peated Single Malt, Classic Sherry Cask Finish, Classic Port Cask Finish, Classic Cabernet Sauvignon Cask Finish und Classic Chardonnay Cask Finish (jeweils ohne Altersangaben; zunächst gereift in Burbon-Fässern, dann für einige Zeit in den jeweiligen Sherry-, Portwein- oder Wein-Fässern).

Elgin Heritage (in 5 Altersstufen): 10 Jahre “Fire Oak” (im stark gekohlten Fass gereift), 12 Jahre (Bourbon-Fass), 15 Jahre (Bourbon- und Sherry-Faßreifung) und 18 Jahre (“first fill American oak”-Fass) und 21 Jahre (Portwood Finish).

Elgin Curiosity: Limitierte Abfüllungen, die entweder in Sonderfässern komplett reifen durften oder mit denen gefinisht wurde, z. B. Vollreifung im Madeira Cask oder Finish mit Rhum Agricole.

Elgin Signature: Abfüllungen, die in besonders ausgesuchten Fässern lagern durften. Diese sind hauptsächlich für die Duty-Free-Shops angedacht.

Zu den vier Linien gibt es noch Distillery Exclusives, die nur im Visitor Center erworben werden können.

Zur Brennerei noch zwei Anmerkungen. Sie wird komplett über ein Computersystem gefahren, zudem wird mit Wärmerückgewinnung gearbeitet, was die Energieersparnis wesentlich unterstützt.

Optik:

Die Farbe meiner Handabfüllung hat sehr viel mit dunklem Bernstein oder hellem Kaffee gemein. Das Sherryfass hat in den 11 Jahren gut auf den Whisky eingewirkt.

Aroma:

Der Nase zeigt der Glen Moray ebenfalls, dass die treibende Fassart, ein Pedro Ximénez Fass, über die Lagerzeit ganz schön viel abgegeben hat. Enorm viel PX kommt mir entgegen. Die Zusammensetzung des Aromabukett beinhaltet viel Würze. Sehr angenehm, nebenbei angemerkt. Weintrauben sind ebenfalls darunter, sowie ein kleiner Hauch Zitrusduft. Bedingt durch die leicht höhere Raumtemperatur drückt der Glen Moray Alkohol nach vorne, ab und zu zieht es in der Nase. Da ich ihn schon zu normalen Temperaturverhältnissen genossen habe, kann ich anmerken, dass er da die Kraft des Alkohols gut im Griff hat. Machen wir weiter mit den Aromen. Das Aromabukett enthält sehr viele Rosinen. Zwischendurch zeigen sich holzige Noten. Eine zu der Holz- für mich ähnliche Note, kommt von massiv dunkler Bitterschokolade, die ebenfalls in der Aromenrunde mitmischt. Zu guter Letzt gibt es ein nach Vanille riechender Butterkeks.

Geschmack:

Pfeffrige Würze macht den Antritt meiner Handabfüllung aus. Mit dabei eine Schärfe von einer kleinen Schnitze Ingwer. Als erstes kommen dominant getrocknete Feigen im Mund hervor. Weitere Früchte sind Dörrpflaumen, Datteln und getrocknete Heidelbeeren. Im Bereich Geschmack gibt es auch die dunkle Bitterschokolade, hier mit leichtem Schmelz. Holzige Noten gibt es dann zur Genüge, wenn der Whisky fast den Mund betäubt und ausgetrocknet hat. Da der PX Sherry sehr stark den Whisky geprägt hat, wird es gegen Ende schwer, andere weniger starke Geschmäcker herauszufinden.

Abgang:

Mit dem Früchtemix und der dunklen Bitterschokolade, geht es in einen cremig langen Abgang über.

Schlusswort:

50 Pfund hat diese Handabfüllung im Jahr 2018 bei Glen Moray gekostet, was zum damaligen Umrechnungskurs etwas über 60 Euro gewesen sein durften. Ich drücke mich nicht gern so aus, aber bezogen auf die Qualität der Abfüllung, ist der Preis ein Witz. Den nicht mitgenommen zu haben, wäre ein absoluter Fehler gewesen. Wenn ich mich noch recht erinnere, bekamen wir damals eine Probe zu trinken. Wer da nicht zugegriffen hat, dem entging etwas. Dieser Elfjährige Glen Moray ist ein Sherrybrett, aber der Whisky wird nicht durch Süße totgeschlagen. Im richtigen Glas wird zuerst einmal lange Zeit schnüffeln, bevor sich der erste Schluck gönnt wird. Mein Fazit, ich würde bei jeder Schottlandreise diese Destille wieder in die Planung miteinbeziehen. Den Umgang mit den Fässern, gleich welcher Herkunft, beherrschen sie, wie keine andere Destille. Toller Whisky, dem ich bestimmt hinterhertrauere, wenn er geleert ist.

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