Allgemeines und Eindrücke zur Rothaus GenussWelt
Die Staatsbrauerei Rothaus im Schwarzwald im schönen Örtchen Grafenhausen-Rothaus ist besonders Bierliebhabern mit dem Markennamen: „Tannenzäpfle“ ein Begriff.
Seit 1791 wird hier in über 1.000 Metern Höhe gebraut, aber auch seit einiger Zeit destilliert, insbesondere leckerer „Highland-Whisky“.
Meine Frau und ich haben Ende April diesen Jahres einen Kurzurlaub dort verbracht und waren wirklich sehr begeistert. Wir haben am ersten Tag bereits die Brauereibesichtigung absolviert und konnten schon direkt zu Beginn die Copper Stills bewundern, die im vorderen, gläsernen Eingangsbereich eindrucksvoll präsentiert werden.
Die Brauereibesichtigung ist kurzweilig und wirklich interessant. Da ich bereits schon einige Brauereien besichtigt hatte, fand ich insbesondere den Schluss interessant, bei dem auf die einzelnen bereits absolvierten Schritte als auch auf die Vorhaben zur Klimaneutralität eingegangen wurde. Wenn man allerdings nur sein Augenmerk auf den Whisky hat, dann ist die Besichtigung eher nicht zu empfehlen, da hier lediglich die Herstellung des Bieres im Vordergrund steht. Es ist trotzdem ganz gut zu verstehen, woher die Basis für den Whisky (Wasser, Malzcharakter etc.) herkommt.
Derzeit hat die Brauerei 8 verschiedene Biere im Angebot, insbesondere können meine Frau und ich hier das naturtrübe Schwarzwaldzäpfle als auch das Radlerzäpfle naturtrüb empfehlen. Beide haben einen schönen weichen Charakter, sind voll im Geschmack und das Radler sehr erfrischend dazu.
Mit der Natur des Schwarzwaldes, die ganzen Wanderpfade (Tipp: der Schlühüwanapfad nahezu direkt bei der Brauerei mit seinen lustigen Holzfiguren ist zu empfehlen) , die Seen (u. a. Schluchsee) usw. ist dies ein toller Ort für einen erholsamen Kurzurlaub. Der Gasthof bietet neben der Brauerei einen Biergarten und für die Übernachtung kleine und charmant eingerichtete Zimmer. Das Essen ist ebenfalls lecker und insbesondere das tolle Frühstück ist hervorzuheben.
Der Whisky und die Whiskybar mit Kamin
Nun aber zum wesentlichen … dem Whisky und der neu eingerichteten Whiskybar mit Kamin 😊
Hierzu muss man wissen, dies steht leider nicht auf deren Internetseite, dass die Whiskybar lediglich ab Freitagabend und dann auch nur übers Wochenende abends geöffnet ist (u. a. dann auch mit Live Musik). Nun waren meine Frau und ich leider nicht übers Wochenende dort. Aus diesem Grund konnten wir auch leider keine schönen Bilder von der Bar machen. Diese findet man natürlich aber nach kurzer Recherche.
Jedenfalls half uns das nette Personal bei unserem Problem weiter und wir konnten die Bar zumindest besichtigen und natürlich auch den einen oder anderen Dram verkosten. Hier nochmal ein großes Dankeschön, da dies nicht selbstverständlich war unter dem abendlichen Trubel.
Da ich den Artikel nicht zu lang gestalten möchte, habe ich mich auf die folgenden zwei Verkostungsnotizen von meiner Frau und mir beschränkt:
1.) Rothaus Whisky Cream, ca. 30 Euro
Link: https://www.rothaus-shop.de/freizeit/whisky-co./102/rothaus-whisky-cream-0-7
Die Rothaus Whisky Cream ist ein echter Hingucker. Direkt sticht einem die sehr schöne Aufmachung der schwarz, matten Flasche ins Auge. Hoffen wir, dass das Innere hält, was das Äußere verspricht.
Im Vergleich zum Marktführer fällt auf, dass der Alkohol besser eingebunden ist. Die Cream ist leicht crémig, nicht zu süß und sehr schön kommen die Karamell-/Toffeenoten zur Geltung.
Gekühlt mit Eiswürfeln „on the rocks“ ist die Cream ein schöner sommertauglicher Drink.
Aus diesen Gründen können wir von unserer Seite aus die Rothaus Whisky Cream reinen Herzens empfehlen.
2.) Rothaus Whisky 10 Jahre Single Malt, ca. 125 Euro
Dauer der Verkostung: ca. 30-45 Minuten für den Dram
Link für 2020er Abfüllung: https://www.rothaus-shop.de/freizeit/whisky-co./1650/rothaus-whisky-10-jahre-2020
Link für 2021er Abfüllung: https://www.rothaus-shop.de/freizeit/whisky-co./1688/rothaus-whisky-10-jahre-2021
Ja, dieser Whisky ist was ganz besonderes 😊
Es handelt sich hierbei um eine Firstfill-Bourbon-Vollreifung aus 3 ausgesuchten Fässern von “Master of the Quaich” Gerald Erdrich. Destilliert wurde dieser leckere Whisky zweifach und zwar in Zusammenarbeit mit der Destillerie Kammer-Kirsch. Abgefüllt wurde der Whisky mit einer Fassstärke von 48,4 %.
Von der Optik her würde ich den Whisky der Farbe: gelb-ocker zuordnen.
Das Aroma ist leicht fruchtig und was mir persönlich gut gefällt ist, dass der Malzcharakter dezenter als bei den Standards von Rothaus ausfällt. In der Nase nehme ich außerdem Vanille, Karamell und eine Honignote wahr. Mit der Zeit treten zudem die leicht fruchtigen Aromen in den Vordergrund und insbesondere nehme ich Aromen von Aprikose wahr.
Geschmacklich nimmt man einen leichten, sehr fein destillierten Whisky wahr. Ein schöner leichter Bourbon denkt man zu Beginn, aber dann entfaltet sich der Geschmack im gesamten Mundraum immer mehr, füllt ihn aus und was das tollste ist, er bleibt.
Der Abgang ist mittellang, warm und auch hier bleibt der Geschmack und das Lächeln erhalten.
Als Fazit bleibt mir nur noch zu sagen, dieser Whisky ist einfach mega lecker und ein Paradebeispiel eines Bourbon-Cask-Whiskys. Trotz der vermeintlich geringeren 48,4 % ist der Whisky nach meiner Meinung perfekt eingestellt, rund, ausgewogen und sehr angenehm zu trinken. Es ist eine tolle und besondere Abfüllung, an die ich auch heute noch gerne zurückdenke. Zudem handelt es sich trotz der Staatsbrauerei Rothaus um kein Massenprodukt. Mit seiner schwarz-goldenen Aufmachung ist er ein wirkliches Schmuckstück zu besonderen Anlässen, daher nochmal eine Kaufempfehlung meinerseits 😊
