Eigentlich beliebt aber selten
Diesmal geht es um eine bei mir beliebte Kombination, die jedoch eher selten bei mir vorkommt. Bei süßen Begleitgetränken zur Zigarre, greife ich meist dann auch zu einem süßem Stumpen. Oder ist die Zigarre kräftig, gibt es oft dazu rauchigen oder fassstarken Whisky. Eine seltene Ausnahme bildet dieses Trio, welches ich eher zufällig für mich entdeckt habe. Eine Drew Estate Undercrown Maduro, mit einem Tawny Port Wein und einem Bushmills Steamship Port Cask. Die Kombination aus Portwein und Whisky mit Portweinfinish macht ja generell Sinn und hab dies mal ausprobiert und dann Lust auf eine Zigarre gehabt und mir die Undercrown angemacht. Ich stellte schnell fest, dass mir diese Variante sehr gut gefällt. Deshalb kauf ich mir gelegentlich, wenn ich auch eine Undercrown im Haus habe, einen Portwein dazu, der Whisky ist in der Regel immer vorhanden, wobei die Marke da durchaus wechseln kann.
Undercrown die königliche Drew Estate
Die Undercrown macht für mich schon optisch was her. Die Zigarre selbst ist im Robustoformat, sieht gut verarbeitet aus, ist schön dick und hat ein sehr dunkles Deckblatt. Dazu kommt diese tolle Banderole, mit einem Wappen was sehr königlich aussieht mit dem goldenen Symbol auf blauen Hintergrund. Sieht schon sehr nice in der Hand aus.
Geschmacklich ist sie völlig anders als die anderen Zigarren die ich von Drew Estate bestelle. Oft haben diese Zigarren starke natürliche Zusatzaromen wie Zucker, Schokolade oder Säuren, diese kommt aber eher „standardmäßig“ daher. Zudem ist sie auch sehr kräftig, während die üblichen Verdächtigen eher mild bis mittel kräftig sind.
Der Abbrand war gleichmäßig und makellos. Die Asche war sehr fest und die Zigarre hatte eine gute Rauchbildung. Geschmacklich ist sie sehr kräftig, hat was erdiges und Röstaromen.
Der Tawny Port vom Discounter
Ich bin definitiv kein Weinkenner und trinke eher selten Wein und wenn dann gerne Portwein. Dieser kann auch vom Diskounter kommen, dort habe ich einige gefunden, die meinen Ansprüchen in dem Bereich genügen. Dieser kostete zum Beispiel 6 Euro.
Der Tawny hat zwei Aromen die sich sehr stark bemerkbar machen, sowohl in der Nase, als auch im Mund. Zum einen die sehr kräftige Süße zum anderen eine tolle Fruchtigkeit, die sich mit beerig gut beschreiben lässt. Einige Freunde von mir schmeckten noch einen starken Alkohol, da bin ich vielleicht schon etwas unempfindlich geworden, durch das häufige genießen von Whisky, gerade in Fassstärke. Immerhin hat der Portwein auch 19%, dafür ist er sehr süffig. Beim genießen also Vorsicht, der knallt ganz gut nach dem ein oder anderen Glas mehr.
Bushmills Steamship Port Cask
Die Steamship Collection huldigt der SS Steamship, aufgrund ihres 125 jährigen Jubiläum. Es handelt sich um das Schiff, welches Bushmills quasi in die weite Welt hinaus gebracht hat und seinen Siegeszug somit ins Rollen brachte.
Der Port Cask ist typisch irisch und damit sehr mild. Auch dieser Malt ist dreifach destilliert und hat 40%. Somit ist er auch in der Nase und im Mund recht mild. Beim Verriechen hab ich immer Honig, Vanille und rote Beeren. Auf der Zunge findet man diese Aromen auch wieder. Ich beschreibe es gern als rotes Beerenkompott mit Vanillesoße oben drauf. Eine leichte Würze gesellt sich noch dazu.
Beim Genuss mit der Zigarre dazu fiel mir auf, dass die Eichennoten hinten raus diesmal kräftiger Geltung kamen. Ich kann nicht sagen, ob die Zigarre dafür gesorgt hat oder der mittlerweile große Anteil an Sauerstoff in der Flasche. Es machte den Eindruck, als ob der Whisky mit der Zigarre mithalten will.
Fazit zur Kombi
Oft heißt es ein milder Whisky könne mit einer starken Zigarre nicht mithalten und seine Aromen gehen verloren. In diesem Fall fand ich die Süßen und berrigen Noten beider Getränke eine tolle Ergänzung und von seiner Grundstruktur fehlte mir beim Bushmills nichts. Immer wenn die Zigarre die Oberhand übernahm und ziemlich kräftig und erdig wurde, glich die starke Süße dies wieder anschließend aus und ergab so ein tolles Aromen Spiel. Für mich steht fest, ab und an wird es diese Kombination geben, wobei der Portwein und der Portwhisky durch aus variieren können. Der nächste Versuch könnte mit dem Talisker Port Ruighe sein, der selbst eine Rauchnote hat und noch maritime Noten mitbringt.
Euer Neandertaler